Alte Häuser haben oft das Problem, dass der Keller unangenehm modrig riecht. Häufig entsteht dieser Geruch durch eine beginnende, im schlimmsten Fall bereits bestehende, Schimmelpilzbildung, die gesundheitsschädlich ist.
Die Sporen eines Schimmelpilzes verbreiten sich über die Luft, und wer diese einatmet kann zum Beispiel an Asthma erkranken. Auch die Lagerung von Kartons, Papier, Kleidung oder Lebensmittel ist bei Schimmel im Keller nicht mehr möglich. Einer der häufigsten Gründe, warum sich im Keller Schimmel bildet, ist falsches oder gar kein Lüften. Dieser Artikel zeigt auf, was bei der Kellerlüftung zu beachten ist.
Hauptursachen für eine Schimmelbildung im Keller
Grundsätzlich sind bis auf wenige Ausnahmen immer wieder dieselben Ursachen für die Bildung eines Schimmelpilzes im Keller zu beobachten:
Bauliche Mängel
Insbesondere beim Bau älterer Häuser, zum Beispiel in den fünfziger und sechziger Jahren, wurde ein Keller wurde zwar nach dem Stand der damaligen Technik abgedichtet, aus heutiger Sicht sind diese Abdichtungen jedoch keinesfalls ausreichend. Hinzu kommt, dass die eine oder andere Abdichtung im Laufe der Jahre auch Schaden nehmen kann. Infolge dieser Mängel tritt Feuchtigkeit durch die Wände oder die Bodenplatte in den Keller ein.
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Defekte Rohre
Defekte Wasser- und Abwasserrohre sowie auch Schäden an Heizungsrohren führen zu einer vermehrten Feuchtigkeit in Decken oder Wänden. Diese Feuchtigkeit ist ein idealer Nährboden für Schimmelpilze.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit durch eine falsche Kellerlüftung
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, meist entstanden durch fehlendes oder falsches Lüften, ist auch heute noch eine der Hauptursachen für Schimmel im Keller.
Keller richtig lüften – diese Fehler werden häufig gemacht
Viele Hausbesitzer und Mieter von müffelnden Kellern wollen diesen Geruch natürlich vertreiben und stellen aus diesem Grund das Kellerfenster während des Sommers oder sogar ganzjährig dauerhaft in Kippstellung. Andere Kellerbesitzer öffnen hingegen im Winter wiederum das Kellerfenster überhaupt nicht, um den Keller warm zu halten. In beiden Fällen jedoch handelt es sich um ein völlig falsches Lüftungsverhalten, welches Feuchtigkeit im Keller fördert und Schimmelpilzen Tür und Tor öffnet.
Keller lüften im Sommer – der häufigste Fehler
In den Sommermonaten ist der Keller naturgemäß der kühlste Ort im Haus. Die warme Sommerluft im Außenbereich weist an vielen Tagen eine hohe Luftfeuchtigkeit auf. Gelangt nun diese Luft über das geöffnete Fenster in den Keller, kühlt sie sich dort zügig ab und schlägt sich an den Wänden nieder. Diese Feuchtigkeit bildet den idealen Nährboden für die Schimmelpilze. Somit ist das permanente Lüften in den Sommermonaten ursächlich für Schimmel im Keller.
Keller lüften im Winter – das kann man falsch machen
Wird im Winter das Fenster überhaupt nicht geöffnet, z.B. um Heizkosten zu sparen, so steigt die Luftfeuchtigkeit in vielen Kellern nach und nach auf ein hohes Niveau an. Wird diese nicht regelmäßig wieder durch einen Luftaustausch gesenkt, bildet sich ebenfalls Schimmel.
Keller lüften – so geht es richtig
Nachdem nun die größten Fehler beim Lüften erklärt sind, zeigen wir, wie die Lüftung des Kellers richtig funktioniert.
Den Keller im Sommer richtig lüften
Das Prinzip der Kellerlüftung im Sommer ist einfach: nur wenn die Luftfeuchtigkeit im Außenbereich nicht höher ist als im Keller, darf gelüftet werden. Je nach Wetter und Höhe der Luftfeuchtigkeit tritt diese Situation erst in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden ein.
Nur während dieses Zeitraums ist ein Luftaustausch möglich, ohne dem Keller Feuchtigkeit zuzuführen. Der richtige Zeitpunkt lässt sich durch eine Messung mithilfe zweier Hygrometer feststellen. Indem man ein Hygrometer im Keller und eines im Außenbereich installiert, kann man beide Feuchtigkeitswerte der Luft vergleichen. Sind beide annährend gleich oder ist die Luftfeuchtigkeit im Keller sogar höher, ist ein Lüften gefahrlos möglich.
Die Fenster sollten zum richtigen Lüften für 20 bis 30 Minuten weit geöffnet werden. Durchzug wäre für einen schnellen Luftaustausch optimal. Den Rest des Tages bleiben die Kellerfenster dicht verschlossen.
Den Keller im Winter richtig lüften
Im Winter lässt man das Fenster die meiste Zeit des Tages zu. Erst wenn die Luftfeuchtigkeit im Keller ansteigt und das gewünschte Maß überschreitet, lüftet man einmal kräftig durch. Auch hier eignet sich ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Spätestens ab 60% Luftfeuchte sollte gelüftet werden. Ist der Keller ein Wohn- oder Hobbyraum, sogar eher.
Ein Stoßlüften mit weit geöffnetem Fenster ist erforderlich, richtiger Durchzug mittel zwei gegenüberliegender Fenster besser. Der Lüftungsvorgang selbst sollte dabei 10 Minuten nicht überschreiten, um den Keller nicht unnötig auszukühlen. Ein kurzer, aber vollständiger Austausch der Luftmassen ist völlig ausreichend.
Den Keller im Frühjahr und Herbst richtig lüften
Im Frühjahr und Herbst ist es möglich, das Fenster bei mildem und trockenem Wetter auf Kipp stehen zu lassen. Wichtig ist, dass es geschlossen wird, wenn es regnet oder schwüles Wetter ist, um ein Eindringen feuchter Luft in den Keller zu vermeiden.
Fazit
Eine hohe Luftfeuchtigkeit, zurückzuführen auf ein falsches Lüftungsverhalten, ist häufig die Ursache für Schimmel im Keller. Es ist daher Aufgabe eines jeden Kellerbesitzers, so zu lüften, dass die Luftfeuchtigkeit im Keller niedrig bleibt. Kontrollieren lässt sich die Luftfeuchtigkeit über ein Hygrometer.
Im Sommer sollten Kellerfenster tagsüber geschlossen bleiben und im Winter nur bei Ansteigen der Luftfeuchtigkeit im Keller kurz geöffnet werden. Einzig bei trockenem und mildem Wetter, zumeist im Frühjahr und Herbst, kann das Kellerfenster auf Kipp offenbleiben. Eine regelmäßige Kontrolle der Luftfeuchte mittels eines Hygrometers wird jedoch empfohlen.