Wenn man Wespen in der Wohnung sieht, erzeugt das bei den meisten Menschen ein Gefühl des Unbehagens. Das hat unterschiedliche Gründe.
Etwa den, dass Wespenstiche ein hohes Allergierisiko mit sich bringen. Rund 3,5 Prozent der Menschen in Deutschland reagieren allergisch auf das Gift der Wespe. Das Problem dabei: Je häufiger es zu einem Wespenstich in Ihrem Leben kommt, desto größer ist die Gefahr einer allergischen Reaktion.
Die Folgen können schwerwiegend sein. Schweißausbrüche, Herzrasen bis hin zum Bewusstseinsverlust sind die häufigsten Symptome, mit denen Notaufnahmen in der Wespenzeit konfrontiert werden. Dass Wespen unter Naturschutz stehen und daher nicht getötet werden dürfen, macht die Situation mit Wespen in der Wohnung noch komplizierter.
Das Bußgeld für das Töten von Wespen oder das Zerstören eines Wespennestes kann hoch ausfallen. Je nach Bundesland und Wespenart kann der Staat bis zu 50.000 Euro Bußgeld aufrufen.
Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, wie Sie Wespen in der Wohnung oder im Haus vermeiden können. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, wo sich Wespen gerne verstecken und wie Sie das am besten verhindern.
Wie kommen die Wespen in die Wohnung?
Wenn Ihnen regelmäßig Wespen in Ihrer Wohnung begegnen, kann es dafür mehrere Gründe geben. Der für Sie schlechteste Grund wäre ein Wespennest in oder an Ihrem Haus. Doch auch ein Nest in der Nähe – beispielsweise in einem der Nachbarhäuser oder im Garten des Nachbarn – kann zu einem vermehrten Wespenaufkommen in Ihrem Haus führen.
Denn die kleinen Insekten zwängen sich durch jede Lücke und jede noch so kleine Ritze. Auf der Suche nach Nahrung kommen sie dabei oft auch in Wohnungen. Sind allerdings Fenster und Türen geschlossen, kann es schnell passieren, dass die Wespen keinen Ausgang mehr finden. Begegnen Sie also nur hin und wieder einer Wespe im Haus, deutet das noch lange nicht auf ein großes Nest hin.
Bei regelmäßigen Sichtungen sollten Sie allerdings einen Kammerjäger kontaktieren. Dieser hilft Ihnen dabei, ein Nest zu lokalisieren. Wenn möglich siedelt er die Tiere dann um.
Gut zu wissen
Sie haben ein Nest auf dem Dachboden oder an anderer Stelle in Ihrem Haus gefunden? Dann sollten Sie auf keinen Fall versuchen, es selbst zu beseitigen. Denn die Tiere stehen unter Naturschutz, und das Töten von Wespen oder das Zerstören der Nester ist verboten. Hinzu kommt, dass ein Angriff auf ein Wespennest sehr gefährlich werden kann.
In der Vergangenheit haben viele Hausbesitzer versucht, Wespen mit Feuer zu bekämpfen. Nicht selten kam es dadurch zu einem Hausbrand. Generell ist der richtige Weg bei der Bekämpfung von Wespen der zum Kammerjäger. Gerade weil Wespen auch gefährlich werden können, reagieren Kammerjäger oft mit einem sehr zeitnahen Termin.
Wo verstecken sich Wespen?
Der Dachboden ist ein Klassiker, wenn es darum geht, ein Wespennest zu finden. Doch es gibt auch noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, wo sich Wespen verstecken können.
Im Rollladenkasten
Der Bereich, durch den der Rollladen nach unten vor das Fenster geschoben wird, bietet den Wespen hier oft Einlass. Da Rollladenkästen zumeist aus Holz gefertigt werden, fühlen sich Wespen hier sehr wohl. Mit der Zeit wächst das Nest der Wespen, denn hier im Rollladenkasten können die Tiere sich ungestört vermehren. Wenn das Nest zu klein wird, arbeiten sich die Wespen dann oft weiter in die Wohnung vor.
Selbst wenn Sie die Fenster niemals öffnen würden, können Wespen aus dem Rollladenkasten trotzdem ins Innere Ihrer Wohnung gelangen. Denn durch den Gurtschlitz und andere kleine Öffnungen am Rollladenkasten passen die Tierchen problemlos durch.
In der Klimaanlage
Gerade in den Sommermonaten sind sie für viele Hausbesitzer Gold wert: Klimaanlagen für den Privathaushalt. Wespen können über die Kondensatleitung von draußen in die Klimaanlage eindringen. Haben sie hier ihr Nest gebildet und vermehren sich, kommen die Insekten früher oder später durch die Lüftungsöffnung der Klimaanlage auch ins Innere Ihrer Wohnung
Hinter der Holzverkleidung
Holz ist eines der bevorzugten Materialien für den Bau von Wespennestern. Da ist es für die kleinen Tiere ein perfekter Fund, wenn sie sich irgendwie hinter Holzpaneelen oder unter Holzdecken einnisten können. Oft sind es Holzvertäfelungen auf der Terrasse oder dem Balkon, die davon befallen sind. Doch wenn die Tiere es einmal in die Wohnung geschafft haben, können sie auch hinter Holzdecken oder Holzwänden in der Wohnung ein Nest bauen.
In der Fassade
Sie wohnen in einem Altbau, der in den letzten Jahren nachträglich ausgebaut und dabei teilweise saniert wurde? Oft entstanden bei derartigen Bauarbeiten Hohlräume zwischen dem Wohnraum und der Außenwand. Solche Hohlräume werden von Wespen gern als Verstecke genutzt. Das Dämmmaterial, das die Wespen im Inneren solcher Wände finden, wird dann gerne auch als Nistmaterial verwendet. Von hier aus können die Wespen sich langsam bis in den Wohnraum vorarbeiten.
Was tun als Mieter, wenn ein Wespennest in der Wohnung ist?
Als Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung sind Sie für die Beseitigung eines solchen Nestes natürlich selbst verantwortlich. Anders sieht das als Mieter aus. Wenn Sie ein Wespennest in Ihrer Mietwohnung oder im Außenbereich rund um die Mietwohnung herum sehen, sollten Sie sofort Ihren Vermieter kontaktieren. Die Kosten für die fachmännische Beseitigung eines solchen Nestes muss der Vermieter tragen. Deshalb entscheidet der Vermieter auch, welcher Kammerjäger beauftragt wird.
Wespen abwehren – so kommen sie nicht in die Wohnung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wespen aus der Wohnung fernzuhalten. Vor allem im Sommer ist es in den kühlen Abendstunden normal, die Wohnung gut durchzulüften. Dabei sorgen Fliegen- oder Insektenschutzgitter vor den Fenstern und Türen dafür, dass während des Lüftens keine Wespen ins Haus kommen können.
Neben solchen baulichen Maßnahmen gibt es auch etliche Hausmittel, die man einsetzen kann, um Wespen fernzuhalten. Viele davon werden gern genutzt, wenn man beim Grillen im Sommer auf der Terrasse essen möchte.
Ein gutes Mittel, um Wespen vom Wohnraum fernzuhalten, ist das Aufstellen von Futterplätzen in einiger Entfernung zur Wohnung. Das können kleine Schüsseln mit Zuckerwasser sein. Aber auch kleine Teller mit geschnittenem Obst, etwas Fleisch und Wurst.
Fazit
Wespen im Haus oder in der Wohnung können gefährlich werden. Vor allem wenn Kinder oder Allergiker hier wohnen. Wenn Sie allerdings Ihre Fenster absichern, dafür sorgen, dass es keine größeren Einfallsmöglichkeiten ins Haus gibt und Sie den Tieren in sicherer Entfernung Ihrer Wohnung Futterplätze aufstellen, haben Sie gute Chancen, Wespen von Ihrer Wohnung fernzuhalten.
